Es klingt verlockend: Die Standard-Login-URL deiner WordPress-Seite (/wp-login.php
oder /wp-admin
) ist öffentlich bekannt. Da liegt der Gedanke nahe, sie zu ändern, um Hacker abzuschrecken. Es gibt zahlreiche Plugins, die genau das versprechen – eine „versteckte“ Login-Seite als zusätzlicher Schutz. Klingt clever? Leider nicht.
Warum es keine gute Idee ist
1. Sicherheit durch Verschleierung ist keine echte Sicherheit
Das Konzept nennt sich „Security through obscurity“ – also Sicherheit durch Geheimhaltung. Es wirkt oberflächlich wie ein Schutz, ersetzt aber keine echten Sicherheitsmaßnahmen. Gute Sicherheit basiert auf Dingen wie sicheren Passwörtern, Zwei-Faktor-Authentifizierung und gut konfigurierten Firewalls – nicht auf dem Verstecken der Haustür.
2. Kompatibilitätsprobleme mit Plugins und Themes
Viele Plugins, vor allem Sicherheits- oder Mitglieder-Plugins, setzen voraus, dass die Standard-Login-URL vorhanden ist. Wird sie verändert, kommt es häufig zu Fehlfunktionen, unerreichbaren Login-Seiten oder komplettem Ausschluss aus dem Backend.
3. Probleme beim Debuggen oder bei Updates
Wenn du ein Problem mit deiner Seite hast und Hilfe brauchst – z. B. durch einen Entwickler oder Hosting-Support –, ist eine unbekannte Login-URL oft ein Hindernis. Gerade in Stresssituationen kann das fatale Folgen haben.
4. Plugins für URL-Änderung sind anfällig
Viele dieser Plugins sind nicht gut gewartet, enthalten Sicherheitslücken oder brechen bei WordPress-Core-Updates. Was eigentlich Sicherheit bringen soll, vergrößert das Risiko.
Was du stattdessen tun solltest
✅ Starkes Passwort verwenden
✅ Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren
✅ Limit Login Attempts oder Brute Force Protection einrichten
✅ Regelmäßige Backups erstellen
✅ Sicherheitsplugins wie Wordfence oder iThemes Security nutzen (ohne URL-Veränderung)
Fazit
Das Ändern der WordPress Login-URL ist keine echte Sicherheitsmaßnahme, sondern ein potenzieller Quell neuer Probleme. Wer wirklich sichere Websites betreiben möchte, sollte auf bewährte Methoden setzen – nicht auf das digitale Versteckspiel.
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